In Schweden ist das Thema Diversität nicht auf die Frage Mann oder Frau verknappt, sondern auch eine Frage der Wettbe-
werbsfähigkeit. Man möchte die besten Leute haben, und das heißt sowohl die besten Frauen als auch die besten Männer.
eröffnet Räume für neue Ideen und Ansätze und senkt gleich-
zeitig das Risiko von Fehlentscheidungen. Außerdem bieten Unternehmen
so nicht nur Frauen, sondern überhaupt besonderen
Talenten und auch Querdenkern ausreichend Raum für die Entwicklung.
Diese zentralen Erfolgsfaktoren haben bereits viele
große angelsächsische Investoren erkannt. Sind in der Führung
keine gemischten Teams vorhanden, dann tätigen sie ungern
Investitionen. Denn dann mögen heute Profitabilität und Innovationskraft
hoch sein, aber die Zeichen stehen schlecht für die
Zukunft.
Was sind die vielversprechendsten Maßnahmen für
ein naturwissenschaftlich getriebenes Unternehmen wie
ALTANA, um die Vielfalt zu fördern?
Christian Berg: Der Unternehmenskultur kommt eine zentrale
Rolle zu. ALTANA arbeitet ja intensiv daran. Wichtig ist dabei
auch, dass die Männer nicht vergessen werden. Sie sollten motiviert
werden, zum Beispiel ebenfalls Elternzeit zu nehmen oder
flexible Arbeitszeitmodelle zu nutzen. Denn so können sich Mitarbeiter
mit und ohne Kinder, auch junge und ältere Menschen,
in einem Unternehmen willkommen fühlen und sich weiterentwickeln.
Im Dialog mit unseren Stakeholdern 39
MEHR FRAUEN IN DER FÜHRUNG
LEADING WOMEN @ ALTANA
ALTANA strebt eine größere Vielfalt in Top-
Führungspositionen an. Im Rahmen der
Initiative „LEADING WOMEN @ ALTANA“ bei-
spielsweise soll mit Programmen wie
„Mentoring für Frauen“ der Anteil der Frauen
im Top-Management verbessert werden.
30 % FRAUENANTEIL
Dr. Anette Brüne: Wir haben uns auf die veränderten Bedürfnisse
der Mitarbeiter eingestellt. So haben wir die Vertrauens-
arbeitszeit eingeführt. An den größten Standorten von ALTANA in
Deutschland gibt es mobiles Arbeiten, sprich Home-Office.
Außerdem ermöglichen wir viele individuelle Teilzeitmodelle, zum
Beispiel nach der Geburt eines Kindes.
Was sind die nächsten Maßnahmen?
Dr. Anette Brüne: Mobiles Arbeiten sollte auf die anderen Stand-
orte ausgeweitet werden. Es gibt immer noch Bereiche, in
denen stark auf die Präsenzzeit geschaut wird. Gleichzeitig arbei-
ten wir aber immer mehr in internationalen Projektteams, über
Orte und Zeitzonen hinweg. Zukünftiger Erfolg bedeutet Veränderung
im Denken und Handeln bei der Führung.
Wie sollte diese aussehen?
Dr. Anette Brüne: Die Führung bei ALTANA sollte ergebnis- und
lösungsorientiert sein. Der Führungsstil sollte kooperativ und
motivierend sein, das heißt mit Vertrauen in die Mitarbeiter und
mit Freiraum zum selbstständigen Arbeiten. Wir sind schon auf
einem wirklich guten Weg, aber wir haben noch großes Potenzial.
Lassen Sie uns noch mutiger sein!