Die Prüfung ergab, dass es geeignet ist, bestandsgefährdende
Risiken frühzeitig zu erkennen.
Identifizierte Risiken werden in einheitlicher Weise bewertet.
Auf Basis von Eintrittswahrscheinlichkeiten und
erwarteten Schadenshöhen werden die sogenannten bewerteten
Risiken ermittelt. In Abhängigkeit des bewerteten
Risikos können Einzelrisiken kategorisiert werden. Sehr hohe
Risiken sind solche mit einem für die kommenden zwölf
Monate bewerteten Risiko von 25 Mio. € oder höher. Einzelrisiken
mit einem bewerteten Risiko zwischen 12 und
25 Mio. € werden als hoch klassifiziert, solche mit einem be-
werteten Risiko zwischen 5 und 12 Mio. € als mittel ein-
geordnet und solche mit einem bewerteten Risiko < 5 Mio. €
als gering klassifiziert. Die aus der Bewertung resultierende
Priorisierung bestimmt Schwerpunkte für die Erarbeitung und
Einleitung von Gegenmaßnahmen, um potenzielle Risikoauswirkungen
zu verhindern oder zu reduzieren.
Die nachfolgend beschriebenen Einzelrisiken und Risiko-
felder sind grundsätzlich in der Lage, die Ertrags-, Finanz-
und Vermögenslage des Konzerns in den kommenden Jahren
teilweise erheblich nachteilig zu beeinflussen und somit eine
negative Abweichung von der prognostizierten voraussichtlichen
Entwicklung herbeizuführen. Bei Einzelrisiken der Ka-
tegorien „mittel“ und „hoch“ gehen wir auf Veränderungen
in der Einschätzung im Vergleich zum Vorjahr ein. Risiken
der Kategorie „sehr hoch“ wurden 2017 nicht identifiziert.
Konjunkturelle und Branchenrisiken
Die Entwicklung der weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
spielt eine entscheidende Rolle für die Geschäftsentwicklung.
Insbesondere die Konjunkturentwicklungen in
den für ALTANA bedeutenden Wirtschaftsnationen USA,
China und Deutschland bestimmen die Richtung und die Intensität
der Nachfrage nach unseren Produkten.
Eine globale Wirtschaftskrise mit einem Einbruch der
volkswirtschaftlichen Entwicklung würde zu deutlichen Umsatzrückgängen
mit entsprechenden Ergebnisauswirkun-
gen führen. Aber auch regional begrenzte Rezessionen in für
uns wesentlichen Absatzmärkten können die Geschäfts-
entwicklung erheblich beeinflussen. Wir versuchen, mit der
globalen Ausrichtung unserer Vertriebsaktivitäten die Ab-
hängigkeit von regionalen oder nationalen Einzelmärkten
so zu gestalten, dass die Auswirkungen geografisch be-
grenzter Wirtschaftskrisen auf den Konzern beschränkt sind.
So vereint aktuell das bedeutendste Land knapp 20 %
des gesamten Konzernumsatzes auf sich. Auch die Aufteilung
unserer Geschäftsaktivitäten auf die Kernregionen Europa,
Asien und Amerika weist eine ausgeglichene Struktur auf.
Gleichzeitig aktualisieren wir im Rahmen des inter-
nen Berichtswesens kontinuierlich unsere Einschätzung zur
regionalen Konjunkturentwicklung, um auf absehbare
Auswirkungen mit der Steuerung unserer Beschaffungs-, Produktions
und Vertriebsaktivitäten reagieren zu können.
Auf langfristige Verschiebungen in der regionalen Entwicklung
der Wirtschaftsleistung reagieren wir mit der Anpassung
unserer Vertriebs- und lokalen Produktions- und Organisationsstrukturen.
Neben den allgemeinen Konjunkturrisiken existieren
marktbezogene Absatzrisiken, die einzelne Produktgruppen
oder Anwendungsbereiche betreffen. Vor allem mittel- bis
langfristige Trends, die strukturell eine rückläufige Nachfrage
in unseren Zielmärkten auslösen, können dazu führen,
dass wir unsere Wachstums- und Profitabilitätsziele nicht erreichen.
Auch branchenbezogene Absatzrisiken versuchen
wir mit einer breiten Streuung unseres Angebots zu steuern.
Wir beliefern viele unterschiedliche Industrien, die ihre Endprodukte
wiederum in diversen Märkten absetzen. Daher ist
die Abhängigkeit von den zugrundeliegenden Konsum-
segmenten begrenzt. Wir schätzen, dass nicht mehr als 20 %
unseres Umsatzes einem einzelnen Konsumsegment
(z. B. Automobilbranche) zuzurechnen sind.
Die Analyse unserer branchen- und anwendungsbezogenen
Umsätze ist Bestandteil unseres jährlichen Strate-
gieprozesses. Dabei prüfen wir auch die Veränderung der
zukünftigen Wachstumspotenziale durch Nachfragetrends
und Technologieentwicklungen und passen gegebenenfalls
72 Voraussichtliche Entwicklung