Wirtschaftsbericht
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die globale Konjunktur entwickelte sich 2018 etwa mit
einer
vergleichbaren Dynamik wie im Vorjahr. Der Internationale
Währungsfonds (IWF) schätzt, dass das globale
Wirtschaftswachstum
im abgeschlossenen Jahr 3,7 % betrug
( Vorjahr: 3,8 %). Allerdings haben sich die weltwirtschaftlichen
Rahmenbedingungen im Jahresverlauf kontinuierlich
eingetrübt. Dieser Trend zeigte sich vor allem in den wesentlichen
etablierten Industrienationen. Sowohl in der Eurozone
als auch in Japan verlief die Konjunkturentwicklung
schwächer als noch im Vorjahr. Ausgeglichen wurde diese
Belastung alleine durch eine dynamische Entwicklung der
Gesamtwirtschaft in den USA. Die aufstrebenden Schwellenländer
sind auch im Jahr 2018 wieder stärker gewachsen
als die etablierten Wirtschaftsnationen. Im Einzelnen entwi-
ckelten sich die volkswirtschaftlichen Kennzahlen
in den
für das Geschäft von ALTANA bedeutenden Absatzregionen
2018 auf unterschiedlichen Niveaus.
Der Euro-Raum zeigt mit erwarteten 1,8 % ein deutlich
niedrigeres Wachstum als noch im vorangegangenen Jahr
2017 (2,4 %). Alle wesentlichen Volkswirtschaften in Europa
weisen eine gleichlaufende Entwicklung der Konjunktur
aus. Insbesondere Deutschland verzeichnete nach Einschätzung
des IWF ein deutlich eingetrübtes Wirtschaftswachstum,
das mit 1,5 % unter dem noch guten Vorjahr (2,5 %)
lag. Aber die insgesamt abflauende Dynamik in Europa
wurde auch durch andere wesentliche Wirtschaftsnationen
im Euro-Raum wie Frankreich und Italien getrieben.
Die konjunkturelle Dynamik in den Ländern Amerikas
verlief nach aktuellen Schätzungen des IWF 2018 generell
auf einem stabilen Niveau: Nur die USA wiesen einen Anstieg
des Wirtschaftswachstums von 2,2 % im Vorjahr auf 2,9 %
im Jahr 2018 aus. Diese Entwicklung basierte sowohl auf einer
spürbaren Verbesserung des privaten Konsums wie auch
auf einer steigenden Investitionsneigung der Unternehmen.
Auf einem unverändert niedrigeren Niveau liegt das Kon-
junkturwachstum in den wesentlichen lateinamerikanischen
Volkswirtschaften. Insbesondere die Wirtschaft in Brasilien
hat ihre Wachstumsleistung mit 1,3 % auf dem Niveau des
Vorjahres stabilisiert. Gleiches gilt für Mexiko und den gesamten
lateinamerikanischen Wirtschaftsraum.
In Asien hat sich das Wachstum ebenfalls stabilisiert,
wobei wesentliche Wirtschaftsnationen unterschiedliche Tendenzen
im Vergleich zum Vorjahr auswiesen. Die Wachstumsrate
der großen aufstrebenden Wirtschaftsnation China
sank von 6,9 % im Vorjahr auf 6,6 % in 2018. Hingegen
konnte Indien einen Zuwachs der Wachstumsdynamik von
6,7 % in 2017 auf nunmehr 7,3 % im zurückliegenden
Jahr erzielen. Zusammen mit den Staaten des ASEAN-5 Wirtschaftsraums
bilden diese Länder weiterhin die Basis für
die Entwicklung im gesamten asiatischen Wirtschaftsraum.
Das Wachstum in Japan hat sich hingegen mit einem
Rückgang
von 1,9 % auf 0,9 % verlangsamt.
Branchenspezifische Rahmenbedingungen
Die Branchenvereinigung American Chemistry Council (ACC)
schätzt das Wachstum der globalen Chemieproduktion
im abgeschlossenen Geschäftsjahr auf 2,8 % ein und somit
erstmals seit einigen Jahren wieder unterhalb des Wachstums
des Vorjahres (2017: 3,2 %).
Der in Europa größte Chemieproduzent Deutschland
verzeichnete 2018 nach Einschätzung des Branchenverbands
VCI einen Rückgang des Produktionsvolumens (ohne
Berücksichtigung der Pharmabranche) von 1,5 %, bei allerdings
gestiegenen Erzeugerpreisen. Andere für die Chemieindustrie
wesentliche Länder Europas verzeichneten nach
Einschätzung des ACC eine teilweise deutlich rückläufige
Wachstumsdynamik der Chemieproduktion, u. a. Frankreich
und Italien.
In den USA erhöhte sich die Chemieproduktion vor dem
Hintergrund der verbesserten gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen
auf 3,1 % (Vorjahr: 2,6 %). In Lateinamerika
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