Risiken
Die Steuerung des ALTANA Konzerns richtet sich an der
definierten Strategie und den daraus abgeleiteten Zielgrößen
aus. Durch Veränderungen des wirtschaftlichen Umfelds
oder durch interne Einflussfaktoren kann es dazu kommen,
dass die Strategie nicht erfolgreich umgesetzt oder Ziele
nicht in der geplanten Zeit oder im geplanten Umfang reali-
siert werden können. Damit ALTANA auf solche Situati-
onen bestmöglich vorbereitet ist, werden Risiken systematisch
identifiziert, bewertet und im Rahmen von Entscheidungs-
prozessen berücksichtigt.
Um diese Risikopolitik auf allen Entscheidungsebenen zu
verankern, haben wir ein konzernweites Risikomanagement
etabliert, das vielfältige Informations-, Kommunikations- und
Überwachungssysteme vereint. Kernelemente des Risikomanagements
sind die strategische Unternehmensplanung,
das interne Berichtswesen, das interne Kontrollsystem,
die Compliance-Organisation sowie das Risikomanagement
im engeren Sinne, also die Identifikation, Dokumentation
und Bewertung von Risiken einschließlich der Ableitung ge-
eigneter Vorsorge- und Gegenmaßnahmen.
Die strategische Unternehmensplanung ist eng verbunden
mit der mittel- bis langfristigen Finanzplanung. Die
daraus abgeleiteten Ziele werden in der monatlichen Berichterstattung
über die Geschäftsentwicklung und der kurzfristigen
Finanzplanung auf den Erfüllungsgrad hin überprüft.
Zusätzlich zur Analyse der aktuellen Geschäftslage werden
die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr dreimal im
Jahr auf Ebene der Geschäftsbereiche umfassend erörtert.
So können Abweichungen von geplanten Entwicklungen
erkannt und bei Bedarf mögliche Gegenmaßnahmen
eingeleitet werden.
Das interne Kontrollsystem, das sich an den Standards
des international anerkannten COSO-Modells orientiert,
definiert organisatorische Maßnahmen unter anderem zur
Abwehr von Schäden für das Unternehmen. In Verbin-
dung mit der etablierten Compliance-Organisation sollen
mögliche Verstöße von Mitarbeitern gegen Richtlinien
und Gesetze verhindert werden.
Unter Risikomanagement im engeren Sinne versteht
ALTANA die systematische Erhebung, Bewertung, Doku-
mentation und Kommunikation der relevanten Risiken. Es
stellt damit auch einen wesentlichen Bestandteil des
Risikofrüherkennungssystems
nach § 91 Abs. 2 AktG dar,
das vom Wirtschaftsprüfer einer freiwilligen Prüfung
unterzogen
wurde.
Die Prüfung ergab, dass es geeignet ist, bestandsgefähr-
dende Risiken frühzeitig zu erkennen.
Identifizierte Risiken werden in einheitlicher Weise
bewertet. Auf Basis von Eintrittswahrscheinlichkeiten und
erwarteten Schadenshöhen werden die sogenannten
bewerteten Risiken ermittelt. In Abhängigkeit des bewerteten
Risikos können Einzelrisiken kategorisiert werden. Sehr
hohe Risiken sind solche mit einem für die kommenden zwölf
Monate bewerteten Risiko von 25 Mio. € oder höher.
Einzelrisiken mit einem bewerteten Risiko zwischen 12 und
25 Mio. € werden als hoch klassifiziert, solche mit einem
bewerteten Risiko zwischen 5 und 12 Mio. € als mittel eingeordnet
und solche mit einem bewerteten Risiko < 5 Mio. €
als gering klassifiziert. Die aus der Bewertung resultierende
Priorisierung bestimmt Schwerpunkte für die Erarbeitung
und Einleitung von Gegenmaßnahmen, um potenzielle Risikoauswirkungen
zu verhindern oder zu reduzieren.
Die nachfolgend beschriebenen Einzelrisiken und Risikofelder
sind grundsätzlich in der Lage, die Ertrags-, Finanz-
und Vermögenslage des Konzerns teilweise erheblich nach-
teilig zu beeinflussen und somit eine negative Abweichung
von der prognostizierten voraussichtlichen Entwicklung her-
beizuführen. Bei Einzelrisiken der Kategorien „mittel“,
„hoch“ und „sehr hoch“ gehen wir auf Veränderungen in
der Einschätzung im Vergleich zum Vorjahr ein.
74 Voraussichtliche Entwicklung