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Finanzmarktrisiken
Finanzmarktrisiken betreffen im Wesentlichen kurzfristige
und deutliche Veränderungen von Wechselkursrelationen
und Zinssätzen sowie Kreditausfallrisiken und die Deckung
von Finanzmittelbedarfen.
Aus Wechselkursschwankungen können durch die
Umrechnung von Fremdwährungspositionen in die Konzernwährung
Euro ebenso Belastungen auf Konzernumsatz
und Ergebnisentwicklung (Translationsrisiken) resultieren wie
auch im Rahmen von Geschäften in Fremdwährung (Transaktionsrisiken).
Das Translationsrisiko kategorisieren wir – wie
im Vorjahr – als mittleres Risiko. Zinssatzveränderungen
beeinflussen die Finanzierungskosten. Der Ausfall von Forderungen
aus Lieferungen und Leistungen oder von Finanzforderungen
kann die Ertragslage und auch die Finanzmittelausstattung
des Konzerns nachteilig beeinflussen. Die
mangelnde Verfügbarkeit von Finanzmitteln für die Umsetzung
von Akquisitionen oder wesentlichen Investitionsprojekten
kann dazu führen, dass wir unsere strategischen Ziele
verfehlen.
Materielle Transaktionsrisiken sichern wir in den Fällen
über Devisentermingeschäfte ab, in denen wir mit hinreichender
Sicherheit von einer Realisierung des zugrunde liegenden
Geschäfts ausgehen. Dabei wird der erwartete Gesamtbetrag
anteilig in verschiedenen Tranchen abgesichert,
um kurzfristige Wechselkursschwankungen auszugleichen.
Weiterführende Informationen zur Bewertung und
Bilanzierung von Sicherungsgeschäften finden sich im online
verfügbaren Konzernabschluss auf Seite 58 ff. (Punkt 28).
Zur Minimierung von Kreditausfallrisiken sind systema-
tische Prüfungen der Bonität und des Zahlungsverhaltens
unserer Kontrahenten vorgesehen. Dies betrifft sowohl die
Kunden als auch unsere Geschäftsbanken und andere
Geschäftspartner, bei denen Zahlungsausfälle einen Einfluss
auf unsere Finanzsituation haben können.
Die Verfügbarkeit von Finanzmitteln sichern wir über
die zentrale Steuerung und Überwachung der konzernweiten
Finanzmittelbestände. Zudem wird über das Ausnutzen
verschiedener Finanzierungsinstrumente ebenfalls zentral ein
Finanzmittelrahmen zur Verfügung gestellt. Dieser deckt
den mittelfristigen Bedarf ab, der über den geplanten Finanzmittelzufluss
aus dem operativen Geschäft hinausgeht.
Unsere Einschätzung der Finanzmarktrisiken ist im Vergleich
zum Vorjahr nahezu unverändert. Die Bewertung
für das wesentliche Einzelrisiko in dieser Risikogruppe, nämlich
negative Ergebniseffekte aus Wechselkursveränderungen,
verzeichnete eine leicht steigende Eintrittswahrscheinlichkeit
bei gleichzeitig leicht gesunkener potenzieller
Schadenshöhe. Die anhaltend hohen Zuflüsse aus der operativen
Geschäftstätigkeit und der bestehende allgemeine
Finanzmittelrahmen reichen weiter aus, um die erwarteten
Abflüsse für Investitionen, Tilgungen und Dividenden zu
decken.
Innovationsrisiken
Für ALTANA stellt die Innovations- und Technologieführerschaft
einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar. Als Anbieter
von teilweise hochspezialisierten Chemieprodukten ist es
wichtig, kontinuierlich mit neuen Produkten am Markt
präsent zu sein und von unseren Kunden als kompetenter
und innovativer Partner wahrgenommen zu werden.
Gelänge dies zukünftig nicht mehr, könnten sich Risiken für
das nachhaltige Wachstum, das Erreichen unserer Rentabilitätsziele
sowie die Positionierung von ALTANA in den relevanten
Märkten ergeben. Gleiches gilt für den Fall, dass
Wettbewerber von uns genutztes, aber nicht geschütztes
Know-how patentieren, das dann für ALTANA nicht
mehr – oder nur mit zusätzlichem Aufwand – nutzbar wäre.
Mit unserer auf allen Organisationsebenen gelebten
Innovationskultur stellen wir die Bedeutung der Innovation
heraus und sichern somit deren Stellenwert. Sowohl
dezentral als auch auf Konzernebene werden die Aktivitäten
in der Forschung und Entwicklung kontinuierlich anhand
von finanziellen und nicht-finanziellen Kriterien bewertet und