Brasilien erwartet der IWF nach dem Ende der Rezession
für 2018 ein anhaltendes Anziehen des Aufschwungs (Zuwachs
von 1,9 % nach 1,1 % in 2017). In Europa sollte
sich die stabile Entwicklung der Wirtschaftsleistung 2018 mit
2,2 % grundsätzlich weiter fortsetzen, wenn auch auf
einem leicht niedrigeren Niveau als noch im abgeschlossenen
Geschäftsjahr (2,4 %).
Für den allgemeinen Chemiesektor erwarten wir vor
dem Hintergrund der globalen Konjunkturaussichten für
2018 ein leicht höheres Wachstum als noch im Vorjahr. Die
Branchenvereinigung American Chemistry Council (ACC)
prognostiziert für 2018 einen Anstieg der weltweiten Chemieproduktion
um 3,2 %, nach erwarteten 2,5 % im zurückliegenden
Geschäftsjahr. Dieses Wachstum wird sowohl
durch die Chemieindustrie der aufstrebenden Schwellen-
länder als auch durch die etablierten Wirtschaftsnationen
getrieben.
Wir gehen davon aus, dass sich in diesem Branchenumfeld
die allgemeine Nachfrage auf den für ALTANA relevanten
Märkten grundsätzlich positiv, wenn auch regional
unterschiedlich entwickeln wird. Inwieweit Veränderungen
im Lagerverhalten entlang der Wertschöpfungskette die
tatsächliche Nachfrage nach Produkten unserer Geschäftsbereiche
beeinflussen, hängt in hohem Maße von der erwarteten
kurz- bis mittelfristigen Entwicklung ab. Bewegungen
der Lagerniveaus können zu wesentlichen Auswirkungen
führen.
Die Preisentwicklung für Rohöl kann kaum verlässlich
prognostiziert werden. Wir gehen davon aus, dass sich
der in 2017 begonnene Anstieg des Preisniveaus in den kommenden
Jahren weiter fortsetzen wird. Die Verfügbarkeit,
die Preisgestaltung und die Verbrauchsmenge von Chemieprodukten
unterliegen – in unterschiedlichem Ausmaß –
dem Einfluss des Rohölmarktes. Zudem kann die Erwartung
von Marktteilnehmern in Bezug auf die zukünftige Ent-
wicklung des Ölpreises deutliche Veränderungen in der Lagerhaltung
entlang der gesamten Wertschöpfungskette der
Chemiewirtschaft bewirken.
Wie bereits in den Vorjahren können auch 2018 die für
ALTANA wesentlichen Wechselkursrelationen ausgeprägte
Volatilitäten aufweisen. Ausschlaggebend für Wechselkurs-
bewegungen kann neben der Entwicklung der regionalen
Zinsniveaus und Wirtschaftsleistungen auch politische Einflussnahme
sein. Da sich Intensität und Richtung der Währungskurse
nicht prognostizieren lassen, sind konkrete
Aussagen zum Einfluss nicht möglich.
Erwartete Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage
Erwartete Umsatz- und Ergebnisentwicklung
Auf Basis des erwarteten Wachstums der globalen Wirtschaft
gehen wir für das neue Geschäftsjahr von einer positiven
Entwicklung der Nachfrage für unsere Produkte und
Dienstleistungen aus. Das operative Umsatzwachstum, also
bereinigt um Wechselkurs- und Akquisitionseffekte, wird
sich voraussichtlich in einem Korridor zwischen 2 % und 5 %
bewegen. Maßgeblicher Treiber für diesen Zuwachs sollte
ein Anstieg der Absatzmenge sein. Aufgrund der teilweisen
Weitergabe des erhöhten Rohstoffpreisniveaus sollten aber
auch positive Umsatzeffekte aus Preisveränderungen resultieren.
Der nominale Umsatzanstieg 2018 sollte durch die im
abgeschlossenen Geschäftsjahr erfolgten Akquisitionen höher
ausfallen als das operative Wachstum und kann aufgrund
von Wechselkursveränderungen zusätzlich beeinflusst werden.
Grundsätzlich sollten sich die Umsätze der Geschäftsberei-
che operativ in dem gleichen Wachstumskorridor entwickeln
wie der Konzernumsatz.
Wir gehen davon aus, dass sich bei den wesentlichen
Funktionskostengrößen keine signifikanten Verschiebungen
von Kostenquoten im Verhältnis zum Umsatz ergeben.
Für die Materialkostenquote prognostizieren wir aufgrund
der steigenden Rohstoffpreise einen weiteren Anstieg.
Für das Wachstum der Personalkosten und anderer fixer
Kostengrößen planen wir einen relativen Zuwachs, der
70 Voraussichtliche Entwicklung